Guten Abend die Herren,
nun ja. Ich hatte ja nun meine Koffer für Groß Dölln gepackt. Mit dabei: Mein Kumpel.Mein Equiptment. Meine RSV4 und ein seeehr schlechtes Gewissen meiner Daytona gegebüber. Jaja....schmunzelt mann. Das war für mich echt nicht einfach mal eben so mit einem anderen Mopped als einer Daytona zum kringeln zu fahren. Das mache ich mal eben seit 5 jahren - nur Daytona.
Aber gut, dachte ich, sei`s drum. Insgeheim hoffte ich ja, das die Kiste mir so wenig gefällt wie die Street Triple R die ich mal hatte für die Renne. Irgendwie aber doch nicht. Ich wollte schon das sie mir gefällt. Ich bin ja schon verbotener Weise mit der Aprilia die Strasse rauf und runter gefahren. Und da bekam ich schon den Eindruck, das die Dame recht leichtfüßig, agil und "powerfull" ist. Ja.....Mist. Natürlich gab es auch die Unkenrufer - "Ohhh - eine 1000sender! Mann, sei da vorsichtig! Da legst dich bestimmt hin! Die ist brutal! Mann, Mann! Oh Gott, Du hast doch Familie!" *Gääääääähhhhnnnn*
Nun gut - nach der üblichen hektischen Abreise ("Hab ich auch wirklich alles?!") und dem obligatorischen "Mindestens 10-KM-Stau" waren wir nach über 4h in Groß Dölln angekommen. Dieses "Homecomming-"Gefühl stellt sich bei mir sofort ein, wenn ich die BAB verlasse und durch die ganzen Ostdörfer 60km Richtung Groß Dölln tucker. Herrlich.....Der Wetterbericht war zwar für die 2 Tage echt ekelig aber der Samstag sollte noch recht pasabel sein.
Das schlechte Gewissen hatte sich nach dem ersten Bier auch gelegt und ich fing mich an zu freuen wie ein 12jähriger der Moren Geburtstag hat und genau weiß, das er eine PlayStaion bekommt....
Nach dann diversen Bieren und einer anständigen Grillerei (4 Würstchen, für mehr hat der Einweggrill nicht gereicht....

) gings in die Koje.
Nächster Tag - kalt, dunkele Wolken und ein wenig Regentropfen. "Aaaach", dachte ich, das ist wie Sommer. Knapp 9 Grad, also satte 7 Grad mehr als vor paar Wochen in Oschersleben. Im Grunde Top-Bedingungen.
Also im ersten Turn raus und ich hatte echt Respekt. Und ich eierte mir da einen zurecht...echt schlimm. Aber - das legte sich echt sehr schnell. Ich fing an auszuprobieren, Einlenken, Aufrichten, Drücken, Lenkimpuls, Fussrastenduck usw. Unbemerkt war ich mit der Aprilia echt fix unterwegs. Die TC griff so sanft ein, das ich es nur merkte, da am unteren Augenrand was gelb flackerte. Trotzdem habe ich sie dann von möglichen 8 Stufen auf Stufe 5 zurückgeregelt. Lief sehr gut. Zum Mittag habe ich das Setting dann von "Sport" auf "Race" umgestellt die WC von 3 auf 2 und ABS gleich von 3 auf 1. Sprich: Jetzt gings vom probieren auf Zeitenjagd.
Glaubt es, oder lasst es: Die RSV4 ist fahragiler als die Daytona. Nicht so nervös - sehr souverän. Die technischen Helferlein regeln im Hintergrund still und leise. Die ganze Karre ist auf Racing ausgelegt, man merkt es vom ersten Meter an. Mann hat das Gefühl man sitzt Mitten im Motorrad drin. Bei der Daytona hatte ich das Gefühl das ich oben drauf saß (jaja, klar sitze ich oben drauf

) und somit weniger agieren konnte.
Ich habe meine Bestzeit von der Daytona gleich bei der ersten Veranstalltung um knappe 3 Sekunden unterboten. Und das ohne "uiuiuiuiii, das war knapp"-Gefühl. Ich belegte Zwischenzeitlich im Rankging den 6. von knapp 140 Plätzen. Ich denke das ich bei weiterer Gewöhnung noch 4-5 Sekunden finden kann und somit dieses Jahr in Groß Dölln mit um die totale Bestzeit fahren kann.
Wenn ihr aufmerksam gelesen habt, bin ich von der Aprilia begeistert. Ich werde sie definitiv behalten und habe mich im Umkehrschluß daher gegen meine Daytona entschieden. Ganz nüchtern betrachtet die richtige Entscheidung für mich. Wenn meine Daytona im Forum verbleiben würde, würde ich mich sehr freuen. Schaut bei Mobile.de unter Daytona 675, 21244 Buchholz, ohne Umkreis. Über den Preis lässt sich dann noch reden.
Ende Juni starte ich die ersten Rennen beim Festival Italia - ich bin gespannt, was da so geht.